Fenster sind einer der anfälligsten Bereiche in Bezug auf Wärmeverluste, weshalb sich viele Hausbesitzer bei Renovierungen für Dreifachverglasung entscheiden. Eine grobe Berechnung zeigt jedoch, dass es überraschend lange dauern kann, bis sich diese kostspielige Investition tatsächlich amortisiert.
Der Austausch alter Fenster ist eine der beliebtesten Energiesparmaßnahmen unter Immobilienbesitzern. Während einfache Fenster zweifellos durch moderne Varianten ersetzt werden sollten, stellt sich oft die Frage, ob es aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist, Doppelverglasung durch Dreifachverglasung zu ersetzen. In den meisten Fällen ist die Amortisationszeit jedoch zu lang, wie Berechnungen eines Energieberaters und Leiters eines auf Bauphysik spezialisierten Ingenieurbüros zeigen.
Eine bessere Wärmedämmung bedeutet nicht automatisch eine Geldersparnis. Obwohl Dreifachverglasungen und moderne Fensterrahmen deutlich bessere Dämmeigenschaften aufweisen, ist der Unterschied zwischen den Gesamtkosten und den tatsächlichen Einsparungen oft enttäuschend. Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) moderner Rahmen ist etwa 30 % besser als der alter Rahmen. Während Dreifachverglasungen einen U-Wert von etwa 0,5 W/m²K erreichen, liegen alte Doppelverglasungen bei etwa 3,0 W/m²K. Somit kann der Gesamt-U-Wert des gesamten Fensters von etwa 2,7 bei alten Fenstern auf 0,75 bei hochwertigen Dreifachverglasungen sinken.
Aus Sicht der Wärmedämmung ist dies eine erhebliche Verbesserung – selbst minderwertige Dreifachverglasungen dämmen deutlich besser als Doppelverglasungen. Dennoch lohnt sich ein Austausch in den meisten Fällen finanziell nicht. Grund dafür sind vor allem die hohen Investitionskosten im Vergleich zu den tatsächlichen jährlichen Heizkosteneinsparungen.
Doppelverglasungen lassen mehr Sonnenlicht ins Innere
Fenster machen etwa 15 % des gesamten Wärmeverbrauchs eines Gebäudes aus.
Ein weiterer Faktor ist, dass Doppelverglasungen in den Übergangszeiten im Frühjahr und Herbst mehr Sonnenlicht ins Innere lassen. Dies kann den Heizbedarf gerade in diesen Monaten senken.
Die Entscheidung muss jedoch immer individuell getroffen werden. Der Austausch kann sich beispielsweise lohnen, wenn die vorhandenen Fenster beschädigt sind, wenn eine Vergrößerung der Fensterfläche geplant ist oder wenn der Austausch der Fenster Teil einer umfassenderen Renovierung ist, durch die die Voraussetzungen für eine höhere staatliche Förderung für energieeffizientes Wohnen erfüllt werden. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, nur die Scheiben statt des gesamten Fensters auszutauschen.
