Die kalte Jahreszeit stellt Haushalte in Deutschland vor eine besondere Herausforderung: Wie lüftet man richtig, ohne dabei wertvolle Heizenergie zu verlieren? Früher wurde oft länger „intensiv“ gelüftet. Heute empfehlen Experten zunehmend einen deutlich kürzeren und effektiveren Ansatz. Die sogenannte „3–5-Minuten-Formel“ kann das Lüften im Winter erheblich verändern, insbesondere in der Weihnachtszeit, wenn die Heizkosten traditionell höher ausfallen.

Vor allem in der Adventszeit, wenn zu Hause Weihnachtsplätzchen gebacken werden, Kerzen angezündet werden und die Familie mehr Zeit miteinander verbringt, steigt die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen. Gleichzeitig schaffen geschlossene Fenster und Heizungen ein Umfeld, in dem ohne regelmäßigen Luftaustausch recht schnell Schimmel entstehen kann. Die neue Lüftungsformel soll helfen, ohne dass die Wohnung auskühlt.
Empfehlungen für Verbraucher: Lüftungszeit kann verkürzt werden
In den letzten Jahren weisen deutsche Verbraucherorganisationen und Experten für Raumklima zunehmend darauf hin, dass langes Lüften im Winter nicht immer sinnvoll ist. Anstelle der bisherigen 10 bis 15 Minuten bei niedrigen Außentemperaturen oder Wind reichen oft schon drei bis fünf Minuten aus. Diese Verkürzung erklärt sich dadurch, dass bei einem großen Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenbereich der Luftaustausch schneller erfolgt.
Fachinstitutionen und Energieeffizienz-Experten empfehlen in der Regel als Richtwert etwa fünf bis zehn Minuten pro Lüftungsvorgang, je nach den Bedingungen. Dabei gilt immer die gleiche Regel: Die Fenster sollten vollständig geöffnet sein und nicht nur einen Spalt breit. Bei einem erheblichen Temperaturunterschied zwischen Außen- und Innenraum kann eine kurze Lüftung tatsächlich ausreichend sein.

Die 5×5-Regel in der Praxis
Für Berufstätige und alle, die nicht den ganzen Tag zu Hause sind, wird in der Praxis oft die einfache 5×5-Regel angewendet. Das bedeutet, fünfmal am Tag fünf Minuten lang bei weit geöffnetem Fenster zu lüften. Als Alternative wird die 3×5-Regel vorgeschlagen, d. h. dreimal täglich fünf Minuten lang, was besonders für Menschen praktisch ist, die den größten Teil des Tages außer Haus sind.
Diese Regeln sind besonders wichtig an Weihnachten, wenn durch das Kochen, Backen und die vielen Menschen in der Wohnung die Luftfeuchtigkeit deutlich ansteigt. Kurzes, aber regelmäßiges Lüften hilft, die feuchte Luft zu entfernen, ohne die Räume vollständig auszukühlen.
Lüftungsdauer in Abhängigkeit von der Temperatur für maximale Effizienz
Die optimale Lüftungsdauer hängt stark von der Außentemperatur ab. Bei Temperaturen unter 0 °C wird empfohlen, die Fenster häufiger für etwa 5 Minuten zu öffnen. Bei Temperaturen zwischen 0 und 10 °C reichen in der Regel etwa 10 Minuten aus. Dieser „Temperaturbereich” basiert auf einfacher Physik: Je größer der Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenbereich ist, desto schneller findet der Luftaustausch statt.
Während der gesamten Heizperiode reichen, wie Energieexperten betonen, oft etwa 5 Minuten pro Lüftungszyklus aus. Längeres Lüften führt zu unnötigen Wärmeverlusten und erhöht gleichzeitig das Risiko, dass der Bereich um Fenster und Fensterbänke zu stark auskühlt, sich Kondenswasser und in der Folge Schimmel bildet. Dies macht sich besonders im Winter bemerkbar, da der Energieverbrauch aufgrund zusätzlicher Beleuchtung und häufigerer Nutzung der Küche in der Regel steigt.














